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Eishockey | Deutschland DEL2 folgt DEB-Beschluss und treibt Einführung der Halsschutzpflicht voran

16. November 2023, 15:07 Uhr

Der tragische Tod des früheren Augsburger Profis Adam Johnson hat die Eishockey-Welt aufgeschreckt. Nun konkretisierten auch der DEB und die DEL2 ihre Pläne zur Einführung eines Pflicht-Halsschutzes ab 2024.

Die DEL2 peilt die Einführung einer verbindlichen Halsschutzpflicht ihrer Spieler für die im März 2024 beginnenden Endrunden – also Pre-Playoffs, Playdowns und Playoffs – an. Das teilte die zweithöchste deutsche Eishockeyliga, in der auch die sächsischen Klubs Eispiraten Crimmitschau, Lausitzer Füchse und Dresdner Eislöwen vertreten sind, am Donnerstag (16. November) mit.

Rene Rudorisch. Geschäftsführer Eishockeyspielbetriebsgesellschaft mbH / Deutsche Eishockey Liga 2. DFL/DFB
DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch. Bildrechte: IMAGO/Jan Huebner

Rudorisch: "Einführung ist alternativlos"

Die Verantwortlichen erklärten zwar, dass nach Rücksprache mit Klubs und Ausrüstern "eine vollumfängliche Ausstattung aller Spieler erst zur Saison 2024/2025 erfolgen" könne. Das zeitliche Ziel sind jedoch besagte Endrunden im Frühjahr. "Die Einführung des Halsschutzes ist alternativlos und für den gesamten Eishockeysport elementar. Das Tragen auch schon ab sofort wird empfohlen und war zu keinem Zeitpunkt verboten", sagte DEL2-Geschäftsführer René Rudorisch.

Der 45-Jährige gebürtige Greizer und frühere Chef in Crimmitschau ergänzte: "Eine zukünftig verpflichtende Einführung müssen wir jedoch abhängig von den vorhandenen Liefermöglichkeiten zeitlich einordnen. Aufgrund des international gestiegenen Bedarfs gilt es zunächst die Verfügbarkeit mit wirkungsvollem Schutz sicherzustellen, um es dann auch final und verbindlich ins Regelwerk aufzunehmen."

Ein Halsschutz an einem Eishockeyspieler
Der schnittfeste Hals- und Nackenschutz wird schon bald auch im deutschen Eishockey obligatorisch. Bildrechte: IMAGO / Bildbyran

DEL2 kündigt Konsequenzen bei Missachtung an

Zeitgleich mit der DEL2 beschloss auch der Deutsche Eishockey-Bund (DEB) den vorgeschriebenen Schutz ab der Saison 2024/25. Für den Halsschutz werde es klare Richtlinien geben. Technische Spezifikationen wie beispielsweise ISO-Zertifizierungen sowie schnittfeste, aus Kevlar-Fasern bestehende Modelle für Hals und Nacken seien in Klärung, hieß es von Verbandsseite. Die DEL2 kündigte gleichsam "Konsequenzen" bei "Missachtung" an. "Näheres" werde mit der "verbindlichen Einführung und der entsprechenden Überarbeitung des Regelwerkes bekanntgegeben".

Der große Bruder der DEL2, die Deutschen Eishockey Liga (DEL), hatte die Pflicht zu Beginn der vergangenen Woche in die Wege geleitet. Dort gilt die Regel bereits ab 1. Januar 2024. Auch Weltverbands-Präsident Luc Tardif hatte angekündigt, dass die Eishockey-Spieler spätestens während der kommenden Weltmeisterschaft im Mai 2024 in Tschechien "sicher sein sollen". Bis dahin soll eine Verpflichtung ins Regelwerk integriert werden. Im Jugendbereich ist der Halsschutz in allen Altersklassen bereits seit mehreren Jahren Pflicht.

Erinnerung an Adam Johnson an einer Anzeigetafel
Der US-Amerikaner Adam Johnson war am 28. Oktober nach einem tragischen Unglück während eines Spiels ums Leben gekommen. Bildrechte: IMAGO/Bildbyran

Johnsons Unfalltod sorgt für Umdenken

Der Unfalltod des ehemaligen Augsburger Profis Adam Johnson hatte die Diskussion um den zusätzlichen Schutz entfacht. Der US-Amerikaner war Ende Oktober während eines Spiels seiner Nottingham Panthers bei den Sheffield Steelers in der britischen EIHL vom Schnitt einer Schlittschuhkufe an seinem Hals getötet worden.


red/dpa

Dieses Thema im Programm: Sport im MDR AKTUELL Nachrichtenradio | 16. November 2023 | 14:40 Uhr

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