"InSight"-Mission Marsbeben erstmals gemessen - auch der "Rote Planet" ist seismisch aktiv

24. Februar 2020, 17:00 Uhr

Die "InSight"-Mission der NASA sammelt seit November 2018 Daten auf dem Mars. Nun hat sie erstmals Beben auf dem Planeten messen können - und das sind nicht die einzigen Neuigkeiten vom "Roten Planeten".

Die "InSight"-Sonde auf dem Mars. Zu sehen ist auch der Roboterarm, der am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt wurde.
Die "InSight"-Sonde auf dem Mars. Zu sehen ist auch der Roboterarm, der am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt entwickelt wurde. Bildrechte: imago/ZUMA Press

Die "InSight"-Mission der NASA sammelt seit November 2018 Daten auf dem Mars. Nun hat sie erstmals Beben auf dem Planeten messen können. Diese waren auf einem mittleren Niveau mit einer Magnitude von 3 bis 4 - also ungefähr zwischen den Beben auf der Erde und dem Mond. Zwei der größeren Marsbeben wurden dabei in der Cerberus-Fossae-Region registriert, wo es erst vor Kurzem vulkanische und tektonische Aktivität gab.

Frage nach möglichem Leben auf dem Mars soll beantwortet werden

Einen Überblick über die bisherigen Ergebnisse der "InSight"-Mission gibt ein Paper, das im Fachmagazin "Nature Geoscience" veröffentlich wurde. Die Forscher maßen an 235 Mars-Tagen (auch "Sol" genannt, 24 Stunden und 39 Minuten lang) insgesamt 174 seismische Ereignisse - davon 150 stärkere, die den Boden erzittern ließen.

Über die verschiedenen Arten der Marsbeben könne man die Zusammensetzung der Marskruste besser verstehen, erklärte Vedran Lekic, der für die University of Maryland an dem Projekt beteiligt war. Sein Kollege Nicholas Schmerr ergänzte: "Diese Prozesse zu verstehen, ist Teil einer größeren Frage über den Planeten: Kann es dort Leben geben bzw. gab es dies schonmal?"

Neue Erkenntnisse über Magnetfeld und Atmosphäre des "Roten Planeten"

Ein weiterer Schwerpunkt der "InSight"-Mission liegt in der Erforschung des Mars-Magnetfelds. Auch hier gibt's neue Erkenntnisse: Das Feld auf dem "Roten Planeten" ist zehnmal stärker als Satelliten-Modelle vorhergesagt hatten. Seinen Ursprung hat das dortige Magnetfeld in der Kruste des Planeten, inzwischen interagiert es auch mit Sonnenwinden. Über das Feld wollen die Forscher in Zukunft noch mehr über das Innere des Mars herausfinden.

Das Mars-Seismometer, mit dem die Beben auf dem Planeten gemessen werden.
Das Mars-Seismometer, mit dem die Beben auf dem Planeten gemessen werden. Bildrechte: NASA/JPL-Caltech

Von seiner Atmosphäre wissen sie nun schon mehr. So hat die "InSight"-Sonde starke Staubstürme gemessen und dazu sogenannte Airglows, also Nachthimmelsleuchten, die bei photochemischen Reaktionen in der Atmosphäre entstehen. Auch weitere Phänomene wie Schwerewellen konnten die Wissenschaftler nachweisen. "Die Beobachtung der Mars-Atmosphäre durch 'InSight' wird der Schlüssel für die künftige Untersuchung des Planeten sein", heißt es in dem Paper. Weitere Erkenntnisse soll "InSight" noch in diesem Jahr liefern.

cdi

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