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Bei Temperaturen deutlich unter Null sind viele Kulturen erfroren, weil die Natur schon erstaunlich weit war. Was wir im Garten leichter verkraften, ist für die Bauern und Winzer ein ernstes wirtschaftliches Problem.

MDR FERNSEHEN Do 25.04.2024 14:00Uhr 01:36 min

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Wissen-News Spätfrost verursacht große Schäden auf Versuchsflächen des Sächsischen Umweltamts in Pillnitz

26. April 2024, 11:00 Uhr

Das sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie baut bei Schloss Pillnitz zu Testzwecken Äpfel an. Die Tiefsttemperaturen zuletzt setzten ihnen extrem zu – auch Frostschutzkerzen halfen nur wenig.

Bis zu minus 4,5 Grad kalt wurde es in der Umgebung von Dresden in den vergangenen Nächten. Dies war laut dem Sächsischen Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) das das stärkste Spätfrost-Ereignis in einem April in den letzten zehn Jahren. Eine Folge davon war, dass die Blüten der rund 2.000 Apfelbäume auf den Versuchsflächen in Dresden-Pillnitz in Mitleidenschaft gezogen wurden – obwohl auch Frostkerzen zum Schutz der Bäume aufgestellt wurden.

Normalerweise wäre jetzt Blühbeginn gewesen

Dennoch sei die Lage sehr kritisch, wie Karin Bernhardt erklärt, die Pressesprecherin des LfULG. Fachleute rechneten demnach mit 80 bis 100 Prozent Schaden bei den Äpfeln. "Nach ersten vorsichtigen Messungen haben die Frostkerzen unseren Experten zufolge das physikalisch Mögliche geleistet, nämlich circa zwei Grad in zwei Meter Entfernung, was in den Baumreihen circa 1,5 Meter Baumhöhe entspricht. Leider fielen die Temperaturen auf minus 4,5 Grad in zwei Meter Höhe und das über einen längeren Zeitraum.  Zusammen mit der abnehmenden Heizleistung der Kerzen gegen Ende der Brenndauer von acht bis zehn Stunden reichte dies nicht mehr aus, da es ab minus zwei Grad definitiv zu Blüten- und Fruchtschäden kommt", so Bernhardt

Eine Frostschutzberegnung sei zudem fachlich nicht vertretbar gewesen, da es bereits bis zu zehn Zentimeter Triebentwicklung gegeben habe und diese unter der Eislast hätten abbrechen können. Das wiederum hätte Schäden für die kommenden Jahre bedeutet und eine schlechte Versorgung der eventuell geretteten Früchte in diesem Jahr, betont die Pressesprecherin. Außerdem wäre das Wasser durch die Laubwand nicht mehr richtig an die Fruchtstände gelangt. "In durchschnittlichen Jahren hätten wir jetzt Blühbeginn verzeichnet. Die Blüten wären dann zwar auch frostgefährdet gewesen, allerdings hätte das Triebwachstum nur bei ein bis drei Zentimeter gelegen, was wiederum für eine Beregnung eher unkritisch gewesen wäre."

cdi

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | 26. April 2024 | 14:30 Uhr

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