Die ehrenamtlichen Pilzberater im Landkreis Saalfeld-Rudolstadt haben das Vorjahr als weiteres erntearmes Pilzjahr bilanziert. Im üblichen Sammelzeitraum von Ende August bis Anfang Oktober habe es aufgrund des Wetters nur wenige Pilze gegeben, so die Experten. In fast dreißig Jahren habe die Pilzgruppe nur 2018 noch weniger Beratungen als 2023 dokumentiert. So haben sich im Vorjahr lediglich 365 Pilzsammler an die ehrenamtlichen Berater gewandt. Von 488 vorgelegten, unklaren Funden identifizierten die Experten mehr als Dreiviertel als giftig oder ungenießbar. Sechs Mal sind Pilzvergiftungen und Verdachtsfälle bekannt gewordenen, die alle glimpflich ausgegangen sind. Das sind deutlich weniger als im "Ausreißerjahr" 2022 mit elf Vergiftungsfällen. 2021 waren es fünf und im Jahr 2020 drei.
Die Zahl der Pilzsachverständigen ist zum Anfang des Jahres 2024 gesunken. Trotzdem bleibt der Landkreis Saalfeld-Rudolstadt mit sechs Pilzsachverständigen der Landkreis mit den meisten öffentlichen Pilzberatungsstellen im Vergleich aller Landkreise in Thüringen. Neben den Pilzbestimmungen leistet die Gruppe viel Aufklärungsarbeit mit zahlreichen Pilzausstellungen, Kursen, Vorträgen, Pilzwanderungen und Schulangeboten.